Valentina (37, Buchhändlerin bei Hobbyhuren Giengen an der Brenz. Zu Beginn war ich nachvollziehbar überaus beunruhigt, einem adäquaten ausnahmslos mysteriösen Kerl von mir zu schreiben. Meine frühesten Chatschnipsel erschienen darum größtenteils unaufmerksam, aber letztlich über die fortwährenden Nachrichten manifestierte sich ein natürlicher Gesprächsfluss.

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Echt bemerkenswert emotional ansprechend ist anscheinend, dass ich dann weiter durch private Nachrichten die Chance wahr nahm, den Chatpartner spürbar besser zu deuten, ohne mich dadurch extrem eingeschüchtert wahrzunehmen. Direkt nach knapp einer Woche hatten wir so viele Parallelen, dass die klar formulierten Gedanken mich immer mehr in den Bann zogen. Es war voller Leichtigkeit, die Lebendigkeit zu erkennen, wie sich wirklich aus einem vorsichtigen ersten Austausch tiefe Diskussionen entwickelten.

Früher oder später konnte ich kaum stillhalten, am gleichen Abend eine Chat-Mitteilung zu kriegen oder auch im Alleinschritt eine Rückmeldung in Worte zu fassen. Seltsamerweise war es so, als würde ich ab jetzt einem Klassenkameraden von früher einen Vorschlag texten, den ich gewiss aktuell bereits lang immer wieder spreche, selbst unter der Bedingung, dass wir uns ohne digitale Distanz keinesfalls eine flüchtige Unterhaltung gehabt haben. Dieser bewegende Moment, einen Zimmergenossen nach einigem Warten immer deutlicher zu akzeptieren, war wirklich außerordentlich imposant. Hobbyhuren Giengen an der Brenz.